Umweltbelastung – Onlineversand oder lokaler Händler

Wer kennt es nicht? Immer hört man, dass das Online Shopping die Umwelt viel mehr belastet als ein Einkauf im Ladengeschäft. Doch stimmt das überhaupt? In diesem Artikel gehen wir der Sache etwas genauer auf den Grund.

Onlineversand

Die Theorie

In der Theorie ist der Onlinehandel tatsächlich besser für die Umwelt als der Versandhandel. Warum dies so ist?

Im stationären Verkauf kommen deutlich mehr Energiefresser zusammen. Die Ware wird zuerst vom Hersteller über mehrere Verteilerstationen in das Lager gebracht. Bis hierhin ist der Weg von Online- und Lokalhandel identisch. Im Lokalhandel muss die Ware nun jedoch ausgepackt und präsentiert werden. Die Verkaufsräume sind natürlich beleuchtet und klimatisiert. Das ganze Jahr über wird geheizt und gekühlt. Auch Nachts wird beleuchtet um Einbrecher abzuschrecken und weiterhin Werbung zu präsentieren. Will ein Kunde nun etwas kaufen, muss er zuerst zum Händler gelangen. Dies geschieht meist mit dem Auto. Der Anfahrtsweg übersteigt hier gerne 10-20km besonders wenn es sich um spezielle Produkte handelt, welche nicht überall verfügbar sind.

Beim Onlineversand wartet die Ware im Lagerzentrum des Anbieters bis sie gekauft wird. Diese Lagerhallen sind zwar auch beleuchtet, aber dies deutlich effektiver.

Lagerhalle

Auf der selben Beleuchtungsfläche ist hier das Vielfache des Warenangebots eines lokalen Händlers untergebracht. Wird ein Produkt bestellt, kommt es mit vielen anderen Paketen in einen Laster, welcher nun alle nacheinander ausliefert. Bei einem normalen Standardversand werden die Bestellungen so verteilt, dass jeder Auslieferer einen möglichst kurzen Fahrtweg hat. In der Theorie ist ein Einkauf im Internet also effektiver und Umweltfreundlicher.

Die Praxis

Die Praxis sieht häufig leider anders aus. Viele Faktoren können den Versand zu einer großen Umweltbelastung machen.

Das erste Problem taucht schon bei der „Ungeduld“ der Besteller auf. Wie schon erwähnt werden die Bestellungen normalerweise optimal koordiniert. Will ein Kunde seine Bestellung jedoch so schnell wie möglich haben und wählt deshalb zum Beispiel den Expressversand, fällt diese Effektivität weg. Das Paket wird nun so schnell wie irgendwie möglich versandt. Das zweite Problem ergibt sich an den Lieferzeiten. Die meisten Menschen sind morgens und mittags nicht zuhause und können deshalb das Paket auch nicht annehmen. Im besten Fall wird es dann an der nächsten Packstation oder bei einem Nachbarn abgegeben. Ansonsten bieten viele Lieferservices an, die Lieferung bis zu 3 mal zuzustellen, und erst dann wieder mitzunehmen. Dies bedeutet, dass sich der Transportweg vom Verteilerzentrum verdreifacht. Das dritte Problem ist das größte. Ein Großteil der Ware wird wieder zurückgeschickt.

Fazit

Wie kann man also den Online Einkauf doch vernünftig gestalten? In dem man diese Punkte beachtet.

  • Genau überlegen was man braucht: Bestellen Sie nichts, was sie nicht ganz sicher möchten. Informieren Sie sich genau über das angepeilte Produkt um böse Überraschungen zu vermeiden. Aus diesem Grund ist es auch zu empfehlen, den Einkauf von Kleidung eher lokal zu tätigen. Somit spart man sich das Zurücksenden und damit auch eine zusätzliche Umweltbelastung.
  • Die Lieferung entgegennehmen: Legen Sie den Liefertermin wenn möglich auf einen Zeitpunkt, an dem Sie zu Hause sind. Ist dies nicht möglich, geben sie bei ihrer Lieferfirma einen Ort an, wo das Paket abgegeben werden kann (Nachbarn, Packstation).
  • Wählen Sie den Standardversand: Bestellen Sie ihre Ware vorausschauend um Eile zu vermeiden. So brauchen Sie nicht auf den ineffektiven und zudem für Sie teuren Expressversand zurückgreifen.

Wenn Sie auf diese 3 Punkte achten, können Sie beruhigt und ohne schlechtes Gewissen Online Einkaufen 🙂